Vertrauen ins Leben – Dein Schlüssel zu mehr Leichtigkeit

Mit diesem Beitrag möchte ich dich gerne dazu einladen und ermutigen, dich zu trauen, dem Leben noch mehr zu vertrauen – auch und sogar ganz besonders in schwierigen Phasen. Denn wer dem Leben vertraut, lebt ein leichteres und erfüllteres Leben.

Was erleben wir gerade?

Wie geht es dir gerade? Wie erlebst du diese ereignisreichen und bewegenden Zeiten? Wird dein Leben gerade auch ordentlich durchgeschüttelt? Das würde mich zumindest nicht wundern, denn mit Klimakrise, Pandemie und Krieg in Europa erleben wir als Gesellschaft eine sogenannte Stapelkrise. Also eine Aneinanderreihung und Überlagerung mehrerer Krisen – ohne Verschnaufpause. Ob wir wollen oder nicht, es wird um uns herum irgendwie etwas ungemütlicher und undurchsichtiger. Und zu diesen globalen Krisen in der Welt kommen ja ganz sicher noch kleinere oder auch größere Herausforderungen in deinem ganz persönlichen Leben hinzu. Es wäre daher völlig verständlich, wenn in dir auch mal ein gewisses Gefühl der Unsicherheit entstehen würde. Denn wir Menschen lieben es einfach, ein Stück weit zu wissen, was in der Zukunft so auf uns zukommt und worauf wir uns einstellen können. Und genau das ist es ja, was uns im Augenblick in vielen Bereichen genommen wird. Niemand kann so richtig vorhersagen, wie sich diese Krisen im Außen auf unser ganz eigenes, persönliches Leben noch auswirken werden.

Doch wir Menschen haben die Fähigkeit, auch mit solchen Unsicherheiten gut umgehen zu können. Ein kurzer Blick auf die Evolution macht es eigentlich schon deutlich: Wir sind für Krisen gemacht. Auch wenn du einen Blick auf deine persönliche Biografie wirfst, stellst du wahrscheinlich fest, dass es da schon jede Menge Herausforderungen gab, die du gut bewältigt hast und die dich auch zu dem Menschen gemacht haben, der du heute bist. Vielleicht kennst du das auch, dass es gerade die eher schwierigen Momente waren, in denen du neue Kräfte in dir entdeckt und entwickelt hast.

Den Umgang mit kollektiven Herausforderungen müssen wir jedoch zunächst (wieder) lernen und üben. Denn zumindest wir Mitteleuropäer kommen aus einer relativ langen Wohlfühl-Phase, in der wir von allzu großen Katastrophen zum Glück weitestgehend verschont geblieben sind. Eine Haltung, die uns in Zeiten großer Veränderungen wirklich unterstützen kann, ist die Haltung des Vertrauens. Da gibt es das Vertrauen in uns und unsere eigenen Fähigkeiten, das Vertrauen in andere und ganz besonders und grundlegend: das Vertrauen ins Leben.

Vertrauen wirkt wie ein Bindemittel

Egal in welchem Bereich, Vertrauen hat immer eine verbindende Wirkung. Du kennst das sicher von zwischenmenschlichen Beziehung: Wenn ausreichend Vertrauen vorhanden ist, fühlen wir uns dem anderen näher, verbundener. Wir verbringen mit diesem Menschen gerne Zeit und lassen uns auf ihn ein. Wir öffnen uns und zeigen uns auch mal verletzlich. Einfach weil wir dem anderen vertrauen, dass er oder sie es gut mit uns meint. Und genauso ist es auch mit dem Leben. Wer ins Leben vertraut, fühlt sich auf die ein oder andere Art mit dem Leben verbunden. Wer so lebt, ist eher bereit, sich zu zeigen und ins Leben zu integrieren. Mit Vertrauen wirst du weniger faule Kompromisse eingehen und dafür gerne auch mal ein gesundes Maß an Risiko in Kauf nehmen. Vertrauen kann dir dabei helfen, deinen ganz eigenen, authentischen Weg zu finden und zu gehen.

Krisen sind die Sternstunden für Vertrauen

Solange wir auf unserer Reise den Weg, der vor uns liegt, gut erkennen können, fällt uns das mit dem Vertrauen natürlich ziemlich leicht. Doch in Phasen, in denen wir „im Nebel stehen“ und den Weg, der vor uns liegt noch nicht so genau sehen können, wird unser Vertrauen auf eine harte Probe gestellt. Ohne Vertrauen fühlen wir uns in solchen Momenten eher mutlos, orientierungslos und überfordert. Wir haben dann Angst vor dem Ungewissen und wünschen uns Sicherheit. Wir würden am liebsten wieder zurück ins Bekannte und Vertraute. Doch genau das ist in einer Phase der Krise ja nicht mehr möglich. Sie ist immer auch eine Phase des Übergangs. Das Alte steht nicht mehr zur Verfügung und das Neue ist noch nicht ganz da. Doch mit Vertrauen können wir das erforderliche Quäntchen Mut aufbringen, um auch in Zeiten der Unklarheit beherzt diesen einen nächsten Schritt zu gehen, der jetzt möglich ist.

Vertrauen ist die stillste Form von Mut.

unbekannt

Vertrauen ist eine Erfahrung

Mit Vertrauen ins Leben meine ich noch mehr als Hoffnung oder Optimismus. Hoffnung und Optimismus sind wunderbare Eigenschaften, die uns in einen konstruktiven und lösungsorientierten Zustand bringen können. Doch sie beruhen meist auf eine Art gedanklichem Konzept, einer Vorstellung von der Zukunft. Wenn wir hoffnungsvoll und optimistisch sind, dann glauben wir daran, dass die Dinge auf eine ganz bestimmte, aus unserer Sicht positiven Weise laufen werden. Doch wir alle wissen, dass die Dinge nicht immer genauso laufen, wie wir uns das wünschen und vorgestellt haben. An dieser Stelle kann uns Vertrauen noch weiter tragen.

Dem Leben zu vertrauen bedeutet nicht, zu erwarten, dass uns nur noch Schönes und Gutes widerfährt. Vielmehr bedeutet es, dass wir schöne Momente mehr schätzen, aber auch schwierige Situationen annehmen, daraus lernen und daran wachsen. Vertrauen entsteht weniger durch ein Gedankenspiel als vielmehr durch ganz reale Erfahrung und einer echten, unmittelbaren Begegnung mit dem Leben. Vertrauen entsteht beim Gehen. Vertrauen ins Leben entsteht, indem du mutig einen Schritt nach dem anderen gehst und dabei die Erfahrung machst, dass das Leben dich tatsächlich unterstützt.

Wie kannst du dein Vertrauen ins Leben stärken?

Allem vorweg hier zunächst die vielleicht wichtigste Information: Wir alle haben diese Grunderfahrung von Vertrauen bereits mehrfach gemacht und wissen, wie sich das anfühlt. Auch wenn es natürlich stimmt, dass jede*r von uns in der Kindheit unterschiedlich viel Urvertrauen aufbauen konnte, so ist Vertrauen als Potential in uns Allen angelegt. Und dieses Potential können wir freilegen, entwickeln und sogar trainieren. Hier ein paar Tipps dazu:

1. Überprüfe deine Beziehung zum Leben
Ganz sicher hast auch du dir im Laufe deines Lebens die ein oder andere Überzeugung über das Leben zugelegt. Manche von ihnen hast du vielleicht unbewusst von anderen übernommen. Vielleicht hast du oft Sätze gehört wie: „Das Leben ist kein Zuckerschlecken“, „Im Leben bekommt man nichts geschenkt“, „Das Leben ist hart aber ungerecht“ oder auch „Das Leben ist schön“. Andere Grundannahmen hast du dir vielleicht selbst im Laufe des Lebens aufgrund von Enttäuschungen sowie Erfolgen zusammengereimt. Manche dieser Glaubenssätze können sehr stärkend und konstruktiv sein, andere eher störend und destruktiv. Um dich selbst und deine Beziehung zum Leben zunächst einmal besser kennenzulernen, empfehle ich dir die folgende Übung:

Das Leben ist…

Nimm dir ein weißes Blatt Papier und einen Stift. Nimm ein paar ganz entspannte Atemzüge und komme voll und ganz bei dir an. Und dann schreibe auf, was dir zur folgenden Frage alles einfällt:

Was denke ich über das Leben? Das Leben ist für mich…

Anschließend nimm dir noch etwas Zeit, deine Sammlung auf dich wirken zu lassen. Welche dieser Überzeugungen sind für dein Vertrauen ins Leben eher förderlich und welche sind eher hinderlich? Kannst du sagen, welche dieser Überzeugungen objektiv gesehen wirklich zutreffen? An welchen möchtest du zukünftig festhalten? Welche möchtest du loslassen?

Mir ist völlig bewusst, dass diese Übung nur ein erster aber dennoch hilfreicher Einstieg in dieses Thema sein kann. Innere Überzeugungen, Glaubenssätze und Blockaden sitzen oft so tief, dass sie sich nicht so einfach lösen lassen. Gerne unterstütze ich dich im Coaching dabei, deine mentalen und emotionalen Blockaden wirklich nachhaltig zu überwinden – für ein Leben in mehr Leichtigkeit und innerer Freiheit. Nimm bei Interesse einfach mit mir Kontakt auf.

2. Entscheide dich bewusst für Vertrauen
Gerade in Momenten, die du als Stress und Anspannung erlebst, kannst du dir bewusst machen, dass du jederzeit die freie Wahl hast, in eine Haltung des Vertrauens zu wechseln. In dieser Haltung wirst du merken, dass der Druck und die Anspannung direkt etwas nachlassen. Du wirst dich nicht nur besser fühlen, du bekommst darüber hinaus auch wieder Zugriff auf deine Fähigkeiten und Stärken. Und es wird dir dann leichter fallen, mit anderen und mit dem Leben zu kooperieren. Manchmal gelingt dieser innere Shift ganz einfach durch einen Entschluss. In anderen Fällen können dir kluge Fragen helfen, einen neuen und hilfreichen Blickwinkel einzunehmen. Du kannst dich z.B. fragen:

Was würde wohl ein Mensch, der dem Leben voll und ganz vertraut, nun denken? Wie würde sie sich fühlen? Was würde sie tun?

Kenne ich einen Menschen, der dieses Vertrauen in sich trägt und lebt? Wie würde er diese Situation wahrnehmen? Was würde dieser Mensch jetzt vermutlich tun?

3. Trainiere deinen Vertrauensmuskel
Vertrauen ins Leben kannst du ähnlich trainieren, wie einen Muskel. Jedes Mal, wenn du dich in deinem Leben bewusst für Vertrauen entscheidest, musst du in diesem Moment etwas Überwindung und Kraft aufbringen. Tust du dies regelmäßig, wächst dein Vertrauensmuskel und dieses Training wird dir mit der Zeit zu einer guten, neuen Gewohnheit werden. Wenn du in einer Situation, in der du früher vielleicht stehen geblieben wärst, dich heute für Vertrauen entscheidest und einen für dich neuen Schritt wagst, wird dein Unterbewusstsein das zur Kenntnis nehmen. Je häufiger du solche Erfahrungen machst und dabei feststellst, dass das Leben im Vertrauensmodus viel leichter und lebendiger ist als in einem angespannten Kontrollmodus, desto stabiler wird dein Vertrauen werden.

The darkest hour of the night came just before the dawn.

Paolo Coehlo | The Alchemist

Sag JA zum ganzen Leben

Wir leben in Zeiten des Wandels. Das ist nicht immer einfach. Und gleichzeitig ist es völlig natürlich. Wir entwickeln uns durch Veränderungen. Evolution funktioniert auf diese Weise. Wir gehen durch Lebensphasen. Und in meinen Augen haben wir Menschen alles, was es braucht, um auch in Zeiten großer Bewegungen ein erfülltes, zufriedenes Leben führen zu können.

Wenn wir verinnerlichen, dass die herausfordernden, engen, schwierigen Phasen für unsere persönliche Entwicklung genauso wichtig sind wie die hellen, spielerischen, wunderschönen Phasen, können wir dem Leben auf eine leichtere und entspanntere Art begegnen. Wenn wir darüber hinaus noch erkennen, dass wir durchaus allen Phasen des Lebens gewachsen sind, bringt uns das in unsere Kraft.

Ich wünsche dir von Herzen viel Vertrauen ins Leben und jede Menge Freude und Leichtigkeit auf deinem Weg!

Alles Liebe,
Dein Nico

Photo-Credit: Fuu J on Unsplash (Header), Towfiqu barbhuiya (Hands & Chalkboard)

Dieser Blog-Beitrag ist wie immer als Inspiration für dich gedacht. Er kommt von Herzen und ist keine wissenschaftliche Abhandlung. Mein Denken wird dabei von vielen wunderbaren Menschen (Lehrern, Autoren, Psychologen, Coaches, …) beeinflusst und bereichert. Es ist unmöglich, sie alle aufzuzählen. Aber ich möchte an dieser Stelle ein paar von ihnen ganz besonders danken: Kim Eng & Eckhart Tolle, Andrea Lindau & Veit Lindau, Dr. Petra Bock (Dr. Bock Coaching Akademie), Prof. Gerald Hüther, Robert Betz, Dr. Boris Bornemann, Katharina Schmidt M. Sc. und viele mehr.