Optimismus – Wie ein positives Mindset dein Leben verändert

In diesem Blog-Artikel erfährst du einiges über Optimismus, Hoffnung und Zuversicht. Du lernst, was Optimismus mit Erfolg zu tun hat und welche Auswirkung eine positive innere Haltung auf deine Lebensqualität haben kann. Du erfährst auch, in welchen Fällen Optimismus problematisch wird und an seine Grenzen stößt.

Das Gute für möglich halten

Das Gute für möglich halten: Das ist für mich eine der schönsten und treffendsten Umschreibungen eines optimistischen Mindsets. Optimismus bedeutet eine positive Erwartungshaltung gegenüber dem Leben und der Zukunft. Für mich ist Optimismus eine innere Haltung und eine Stärke, die du bewusst aktivieren, trainieren und als innere Ressource für dich nutzen kannst. Optimistische Menschen können auch dann noch etwas positiv sehen, wenn für manch andere alles negativ erscheint. Eng mit Optimismus verwandt ist die Zuversicht, ein festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.

Vaclav Havel

Optimismus beflügelt

Immer dann, wenn wir etwas Positives erwarten, von dem wir annehmen, dass es sich lohnt, darauf zuzugehen, wird in unserem Körper Dopamin ausgeschüttet. Dopamin ist ein Botenstoff, der im Gehirn dafür sorgt, dass Gefühle und Empfindungen weitergeleitet werden. Es steuert die Durchblutung unserer inneren Organe und leitet Impulse an unsere Muskeln weiter. Dopamin zählt zu den Glückshormonen, da es Wohlbefinden und Glücksgefühle hervorruft.

Kannst du dich an eine Situation in deinem Leben erinnern, in der du etwas richtig Positives erwartet hast?
Welche Gedanken gingen dir dabei durch den Kopf?
Und wie hat sich das angefühlt?
Hat sich das auch auf deinen Körper und deine Atmung ausgewirkt?

Nichts ist so anziehend, wie ein positives Ziel, das du selbst für erreichbar hältst.

Ziele, die du selbst für unerreichbar hältst, wirken eher lähmend. Ziele, die für dich wirklich attraktiv sind und die du obendrein auch noch für erreichbar (also für möglich) hältst, wirken hingegen sehr aktivierend. Es entstehen positive Gefühle (Begeisterung, Freude, …) und der Energielevel steigt. Darüber hinaus wächst die Motivation, dein Vorhaben tatsächlich umzusetzen. Es entstehen innere Handlungsimpulse. Dein gesamtes System wird auf zielgerichtetes Handeln vorbereitet.

Dies ist der Grund, warum ich Optimismus als eine Einstellung aber auch als Stärke bezeichne. Eine Stärke, die eine enorme Kraft freisetzen kann, die dich beim Erreichen deiner Ziele unterstützt. Darüber hinaus ist inzwischen gut untersucht, dass Optimismus sich auch positiv auf deine Widerstandsfähigkeit (Stress-Resilienz) und sogar positiv auf Krankheitsverläufe auswirken kann. Eine optimistische Haltung hilft, auch bei Rückschlägen und Herausforderungen weiterhin hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Optimismus macht den Blick weit

Vielleicht hast du auch schon erlebt, dass jemand sagt: „Ich bin kein Optimist, sondern ein Realist“. Dabei handelt es sich in meinen Augen um einen weit verbreiteten Irrtum. Der Satz impliziert, dass Realismus der Gegenpol zu Optimismus sei und dass optimistische Menschen eine unrealistische Sicht auf die Dinge hätten. Beides ist falsch. Denn der Gegenpol zu Optimismus ist Pessimismus. Also eine eher negative Erwartungshaltung ans Leben und die Zukunft. Und Optimismus – zumindest in einer gesunden und ausgewogenen Form – öffnet den Blickwinkel auf die Situation.

Wenn du davon ausgehst, dass sich die Dinge negativ entwickeln, beginnt dein Verstand Katastrophen-Szenarien auszumalen. Wenn du eine positive Entwicklung grundsätzlich für möglich hältst, beginnt dein Verstand automatisch nach einer guten Lösung zu suchen. So einfach ist das. Ein gesunder Optimismus verschließt nicht den Blick vor der Realität. Du kannst weiterhin klarsehen, kannst Schwierigkeiten und Hindernisse erkennen. Jedoch bleibst du nicht einfach nur stehen und akzeptierst den Status Quo als unveränderlich. Du erkennst Gestaltungsmöglichkeiten und beginnst konstruktiv und der Situation angemessen zu handeln.

Kannst du dich an eine Situation in deinem Leben erinnern, in der du trotz Widrigkeiten optimistisch geblieben bist?
Wie hat sich das auf dein Wohlbefinden und deine Kraft ausgewirkt?
Hat dir dein Optimismus geholfen, mit der Situation besser umgehen zu können?

Problematischer Optimismus

Es gibt jedoch auch eine problematische, extreme Form des Optimismus. Hierbei wird unsere Urteilskraft, also unser klarer Blick auf die Dinge, getrübt. Wir halten dann das Positive nicht mehr nur für möglich, sondern für die einzig existierende Möglichkeit. Dies führt dazu, dass wir Teilaspekte der Wirklichkeit, manche Fakten und Tatsachen ausblenden und verständliche Gefühle, wie z.B. Zorn oder Angst, leugnen. Hier wird Optimismus mit „Zuckerguss“ verwechselt. Der Blick wird dann tatsächlich nicht weit, sondern sehr eng. Vielleicht kennst du Menschen in deinem Umfeld, die zu dieser Form des Optimismus neigen. Und sicher kennst du zumindest Anflüge davon auch aus deinem eigenen Leben.

Ein Anzeichen für den problematischen Optimismus ist z.B., wenn wir Risiken komplett unterschätzen und unsere eigenen Fähigkeiten dabei völlig überschätzen. Wenn du dich mal selbst dabei ertappen solltest, kannst du ganz bewusst deine innere Haltung auch wieder ändern und ausbalancieren. Du kannst dich dann z.B. fragen „Wie würde ich mit der Situation umgehen, wenn es doch nicht so kommt, wie ich es mir erhoffe?“ und damit eine neue Perspektive einnehmen und deinen Blickwinkel wieder weiten.

Optimismus beeinflusst die Wirklichkeit

Richtig spannend wird das Thema Optimismus, wenn man bedenkt, dass er nicht nur deinen Blick auf die Realität, sondern auch die Realität selbst verändern kann. Natürlich nicht die gesamte Realität. Es gibt eine unabhängige Wirklichkeit da draußen, auf die deine innere Einstellung keinen Einfluss hat. Hierzu zählt z.B. das Wetter. Egal ob du für nächste Woche Sonne oder Regen erwartest, das Wetter wird sich von deinen Erwartungen völlig unbeeindruckt zeigen. Deine Hoffnungen haben auch keinerlei Einfluss darauf, ob es im nächsten Jahr eine Sonnenfinsternis geben wird oder nicht.

Die andere Art von Wirklichkeit wird von unseren Erwartungen und Wahrnehmungen beeinflusst und manchmal sogar bestimmt. Und hierzu zählt eine ganze Menge, z.B. dein Wohlbefinden, deine Stimmung, deine Lebensqualität, deine Gesundheit und auch deine Beziehungen zu anderen Menschen. All dies wird zu einem gewissen Grad von deinen Erwartungen, deinem Denken und Wollen beeinflusst. Wenn du das Gute im anderen für möglich hältst, kann das diesen Menschen beflügeln und ermutigen, es selbst vielleicht auch zu sehen und entsprechend zu handeln.

Bitte erinnere dich an eine Person aus deinem bisherigen Leben, die dich in einem positiven Licht gesehen hat. Vielleicht hat dieser Mensch Stärken in dir wahrgenommen, die dir selbst zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst waren.
Wie hast du dich in der Nähe dieses Menschen gefühlt?
Wie hat dieser Mensch rückblickend dein Leben beeinflusst?

Wie kannst du Optimismus trainieren?

Optimismus lässt sich erlernen und trainieren. Mit mehr und mehr Übung wird es dir immer leichter fallen und die positiven Auswirkungen wirst du schon bald spüren. Ich möchte dir drei Tipps mit auf den Weg geben, die dir helfen können, den Shift in ein positives Mindset zu üben:

1. Summe deinen Lieblings-Sound
Diese Übung lässt sich so gut wie überall integrieren: Wenn du das nächste Mal etwas gelangweilt im Homeoffice sitzt, vor einer roten Ampel wartest oder auch Muscheln am Strand sammelst. Mache aus diesem Augenblick einen wunderbaren Augenblick, indem du einfach beginnst leise vor dich her zu summen. Vielleicht hast du einen Lieblings-Soundtrack, einen ganz bestimmten Song oder auch einfach eine Eigenkomposition. Summen hat eine entspannende Wirkung auf unser Nervensystem, es hilft sofort, pessimistische Gedankenkreisläufe zu unterbrechen und setzt in deinem Körper eine ganze Kaskade an positiven Effekten frei.

2. Positive Sprache
Mit der Sprache steht dir ein wundervolles Werkzeug zur Verfügung, mithilfe dessen du dich selbst und andere in kurzer Zeit entweder in einen Mangel- oder aber in einen positiven und angeregten Fülle-Zustand reden kannst. Wenn du dich das nächste Mal mit deinen Freund*innen oder Kolleg*innen triffst, kannst du dir vornehmen, einfach mal mehr darüber zu sprechen, was gerade gut läuft (bei dir persönlich, in der Welt, bei den anderen) als über die vielen kleinen und großen Dramen des Lebens. Damit verschiebst du deinen Fokus auf positive Erlebnisse und versprühst obendrein gute Energie.

3. Glaube an dich
Oft neigen wir dazu, uns selbst kritischer zu bewerten, als wir es mit anderen tun würden. Wir fokussieren uns auf das, war wir nicht so gut können oder was andere besser machen als wir. Natürlich ist es wichtig, sich seiner Schwächen bewusst zu sein. Aber niemand ist perfekt. Schau doch lieber mal, was du in deinem bisherigen Leben schon Großartiges geleistet hast. Sei stolz auf dich und deine Fähigkeiten. Konzentrieren dich auf das, was du gut kannst und darauf, was du noch lernen möchtest. Glaube daran, dass du es schaffen kannst. Und suche dir Menschen in deinem Umfeld, die auch an dich glauben!

Das habe ich noch nie vorher versucht.
Also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.

Pippi Langstrumpf

In diesem Sinne wünsche ich dir viele spannende Herausforderungen in deinem Leben, einen unerschütterlichen Glauben an deine Fähigkeiten und heute noch einen wundervollen Tag!

Alles Liebe,
Dein Nico

Photo-Credit: MI PHAM on Unsplash (Header)