Enjoy the Journey – Mit Freude & Leichtigkeit zum Ziel

Dieser Artikel soll dich dabei unterstützen, auf dem Weg zu deinem Ziel die Freude nicht zu verlieren. Ich möchte dir ein paar Anregungen und Ideen vorstellen, wie du deine Energie und Motivation für dein Vorhaben auch über einen längeren Zeitraum hinweg hochhalten kannst.

Über gute Vorsätze & nachhaltige Erfolge

Wer kennt es nicht, das Phänomen der Neujahrs-Vorsätze? Aus einer Laune heraus werden mal schnell gutgemeinte Vorsätze für das kommende Jahr aufgestellt. Die anderen machen es ja schließlich auch. Manche der Vorsätze gehen wir noch voller Euphorie und Tatendrang an. Vielleicht stellt sich sogar der ein oder andere erste Erfolg ein. Wir sind glücklich und stolz auf das Erreichte. Doch oft verpufft alle Energie nach relativ kurzer Zeit. Spätestens dann, wenn wir die sprichwörtlichen “Mühen der Ebene”1 erreicht haben, wo wir nach den ersten Anfangserfolgen nun in eine Phase des Übens eintreten und weitere sichtbare Erfolge nun etwas länger auf sich warten lassen.

Doch dann gibt es auch all jene Vorhaben, die uns wirklich gelingen. Projekte, bei denen wir auch über einen längeren Zeitraum hinweg am Ball bleiben. Ziele, die wir auch dann noch verfolgen, wenn sich Hindernisse auftun und es phasenweise recht mühsam wird. Und ich bin mir sicher, jede*r kennt solche Erfolgsgeschichten aus dem eigenen Leben. Auch wenn uns manche dieser Erfolge selbst so selbstverständlich geworden sind, dass wir sie gar nicht mehr als solche wahrnehmen. Oder wann hast du dich z.B. das letzte Mal darüber gefreut, dass es dir tatsächlich aus eigener Motivation heraus gelungen ist, den unglaublichen komplexen Vorgang des Sprechens zu erlernen? Und dies ist wirklich nur ein Beispiel von vielen weiteren Fähigkeiten, die du dir in deinem Leben bereits erfolgreich angeeignet hast.

Denke an eine Situation, in der dir etwas gut gelungen ist. Vertiefe dich in deine Erinnerung.

Was ging dir in diesem Augenblick durch den Kopf?
Wie hast du dich dabei gefühlt?
Und wie hat diese Erfahrung dein weiteres Leben beeinflusst?

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle mit einem großen Repertoire an Fähigkeiten, Stärken und Talenten ausgestattet sind. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit, uns jederzeit neue Fähigkeiten anzueignen. Auf diese Weise können wir auch große und zunächst weit entfernte Ziele erreichen. Doch warum haben wir manchmal die Kraft und Motivation, unser Ding durchzuziehen – und manchmal nicht? Wovon hängt unsere Motivation ab? Was hilft uns, unsere Ziele zu erreichen? Und wie können wir den Weg dorthin genießen?

Lass dich nicht davon abbringen, was du unbedingt tun willst.
Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann nichts schiefgehen.

Ella Fitzgerald

Freundlichkeit, dir selbst gegenüber

Ziele können eine enorme Zugkraft haben und dir so dabei helfen, dich zu motivieren und tatsächlich loszugehen. Also vom Träumen ins Tun zu kommen. Doch Ziele können auch ihre Schattenseiten haben. Sie können deinen inneren Druckmacher auf den Plan rufen und auf diese Weise unnötigen, starken Druck erzeugen. Dieser innere Druck führt zu Anspannung im Körper, deine Stimmung sinkt mehr und mehr in den Keller und du fühlst dich irgendwie blockiert. Die Energie fließt nicht mehr so richtig und das, was dir eigentlich vorher Spaß gemacht hat, beginnt dich nun allmählich zu nerven. Bestimmt kennst du solche oder ähnliche Situationen auch aus deinem Leben.

Anstatt in solchen Momenten mit noch mehr Druck zu reagieren und zu versuchen, dich irgendwie künstlich wieder zum Funktionieren zu bringen, ist es weitaus hilfreicher, eine innere freundliche Haltung dir selbst gegenüber einzunehmen. Wie geht das? Du kannst dir selbst folgende (oder ähnliche) Fragen stellen und beantworten:

Wie würde ich über diese Situation denken, wenn ich sie aus einer wohlwollenden Perspektive betrachten würde?
Was würde ich von Außen betrachtet einer guten Freundin raten, der es genauso geht?

Was verändert dieser Perspektivenwechsel an meinem Körpergefühl, meinen Emotionen und meinen Gedanken?

Ein Grashalm wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

Erlaube dir selbst, dass es dir auch mal schwerfallen darf und auch Tage dabei sein dürfen, an denen nicht wirklich viel vorangeht. An jedem Tag und in jedem Moment deines Lebens voller Euphorie zu sein, wäre auf die Dauer ja auch ganz schön anstrengend. Erlaube dir selbst, die Dinge spielerisch anzugehen. Jeder Lernprozess braucht seine Zeit und Rückschläge sind dafür genauso wichtig wie Erfolgserlebnisse.

Positive Gefühle

Nichts hat einen so großen Einfluss auf unseren Energielevel, unsere Leistungs- und Widerstandsfähigkeit wie die Art und Weise unserer Gefühle. Und wenn du die Übungen in diesem Artikel gemacht hast, wirst du festgestellt haben, dass wir in der Lage sind, Gefühle in uns bewusst zu erzeugen und zu verändern. Wir sind also nicht vollständig davon abhängig, ob draußen gerade die Sonne scheint oder ob alles genauso läuft, wie wir uns das wünschen.

Ich möchte dir nun eine Übung aus der Positiven Psychologie2 vorstellen, mit der du direkt und nachhaltig für mehr positive Gefühle in dir sorgen kannst. Sie ist so einfach, dass sie oft zunächst unterschätzt wird. Besorge dir ein schönes Notizbuch und nimm dir in den folgenden Wochen jeden Abend 5 Minuten Zeit, um die folgenden Fragen zu beantworten:

Die “Was gut gelaufen ist”-Übung
Schreibe 3 Dinge auf, die heute gut gelaufen sind und warum sie gut gelaufen sind.
Die Ereignisse müssen nicht weltbewegend sein. Aber sie können es natürlich auch sein.


Was ist heute gut gelaufen?
Und wie ist es dazu gekommen?

Dein positives Ereignis könnte also z.B. lauten: “Mein Schatz hat mir heute meine Lieblings-Eiscreme mitgebracht”. In diesem Fall könnte die Antwort auf die Frage “Wie ist es dazu bekommen?” lauten: “Weil mein Schatz manchmal sehr aufmerksam ist” oder “Weil ich daran gedacht habe, sie*ihn anzurufen und daran zu erinnern, in den Biomarkt zu gehen”.

Darüber zu schreiben, warum positive Ereignisse in deinem Leben passiert sind, kann sich zuerst seltsam anfühlen. Aber bleibe wenigstens eine Woche lang dabei. Es wird dir immer leichter fallen. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass es einen überaus positiven Effekt auf dein Wohlbefinden, deine Gefühlswelt und deinen Energielevel haben wird.

Außerdem lenkt diese Übung deinen Fokus auch auf all deine “kleinen” Erfolge und Erfolgsstrategien, die sonst im Alltag oft untergehen und von dir gar nicht als solche wahrgenommen werden.

Die Frage nach dem Sinn

Unsere Motivation für ein Vorhaben hängt auch stark davon ab, ob wir darin einen Sinn für uns oder andere sehen und erkennen können. Wenn es sich um ein selbstgestecktes Ziel handelt, ist es sehr wahrscheinlich, dass du zumindest anfangs einen großen Sinn darin gesehen hast. Sonst hättest du dir dieses Ziel vermutlich nicht ausgewählt. Irgendetwas hat dich dazu bewogen, anzufangen.

Es kann jedoch leicht passieren, dass du im Trubel des Alltags den Sinn hinter deinem Ziel aus den Augen verlierst. In solchen Fällen kann es sehr hilfreich sein, dir dein “WHY” immer wieder bewusst zu machen, um deine Motivation aufrechtzuerhalten.

Folgende Fragen können dir dabei helfen:

Welchen Unterschied bewirkt mein Handeln ganz konkret in der Welt?
Was verändert sich dadurch für mich und für die Menschen in meinem Umfeld?
Was war meine ursprüngliche Motivation?

Wenn es dir also z.B. gerade schwerfällt, dich hinzusetzen und für deine Prüfungen zu lernen, kannst du dich fragen: “Welche spannenden Jobs kann ich nach Abschluss meiner Ausbildung/ meines Studiums später ausüben?” oder “Wem kann ich als ausgebildete*r … später einmal helfen? Mit wem kann ich zusammenarbeiten?”.

Ein weiteres Beispiel könnte sein, wenn du dich bei einem Yogakurs angemeldet hast, dann aber nach den ersten Wochen deine Motivation nachlässt. Auch hier können dir Fragen nach dem Sinn bzw. dem Ziel hinter deinem Ziel helfen, deine ursprüngliche Motivation wiederzuerlangen: “Wie fühle ich mich nach einer Yogastunde?” oder “Welches Feedback bekomme ich von meinen Arbeitskollegen/ von meinem Partner, wenn ich regelmäßig Yoga übe?”.

Wer um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden!

Viktor Frankl

Ich hoffe, du konntest den ein oder anderen wertvollen Impuls aus diesem Artikel für dein Leben mitnehmen. Wenn du dir weitere Unterstützung in Form eines Coachs an deiner Seite wünscht, darfst du mich sehr gerne ansprechen.

Ich wünsche dir viel Freude und Leichtigkeit auf deinem Weg.

Alles Liebe,
Dein Nico

Anmerkungen:
1: Die sprichwörtliche Redensart von den »Mühen der Ebene« geht zurück auf das Gedicht Wahrnehmung (1949) von Bertold Brecht: »Die Mühen der Berge haben wir hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebenen«.
2: Martin Seligmann (2015). Wie wir aufblühen: Die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens (6. Auflage). München, Deutschland: Goldmann

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